consiva® > Natürlich schwanger werden > Zervixschleim beobachten

Zervixschleim zum Eisprung: Richtig deuten und verbessern

Im Laufe des weiblichen Monatszyklus verändert sich die Konsistenz des Zervixschleims. Er kann so einen Hinweis für den Zeitpunkt des Eisprungs geben. Beobachten und dokumentieren Sie die Veränderungen, um sich so als Paar das Erkennen der fruchtbaren Phasen zu erleichtern. Wie das funktioniert, lesen Sie hier!

Was ist Zervixschleim?

Der Zervixschleim ist ein von den Drüsen im Gebärmutterhals (Zervix) produziertes Sekret des weiblichen Körpers. Andere Bezeichnungen sind Zervikalschleim oder Muttermundschleim. Verwechslungsgefahr besteht mit

  • Ausfluss (auf Krankheit zurückzuführen),
  • Erregungsschleim (entsteht bei sexueller Erregung) und
  • Menstruationsblut (Zervikalschleim kann ebenfalls rötlich gefärbt sein).

Während der fruchtbaren Zeit der Frau verlängert der Zervixschleim die Lebensdauer der Spermien, erleichtert ihnen den Weg zur Eizelle und somit die Befruchtung. In der unfruchtbaren Phase hingegen blockiert der Schleim den Muttermund und verhindert sowohl das Eindringen von Keimen als auch von Spermien.3

So verändert sich der Zervixschleim im Zyklusverlauf

Im Laufe des Monatszyklus variiert die Konsistenz des Zervixschleims. Diese Veränderung des Schleims tritt bei allen Frauen auf und lässt darauf schließen, an welcher Stelle des Zyklus sie sich gerade befinden. Entscheidend sind dabei vor allem zwei Hormone:

  • Östrogen: Vor dem Eisprung bildet es sich in den heranreifenden Eibläschen. Das hat Einfluss auf den Zervixschleim: Je mehr Östrogen vorhanden ist, desto flüssiger, durchsichtiger und spinnbarer wird der Schleim.
  • Progesteron: Der sogenannte Gelbkörper (Corpus Luteum) produziert es nach dem Eisprung. Bei einem hohen Progesteronspiegel ist der Zervixschleim zähflüssiger und trockener.

Übrigens: Die Zervixschleim-Konsistenz verändert sich nicht nur im Zyklusverlauf, sondern auch über den Tag hinweg.

Zervixschleim beobachten: So geht’s!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Qualität des Zervixschleims zu überprüfen:

  • empfinden: Fühlt sich der Scheideneingang eher trocken, feucht oder nass an? Juckt oder reibt er? Haben Sie das Gefühl, als ob ein Sekret in die Unterhose läuft?
  • fühlen: Wischen Sie vor dem Toilettengang über den Scheideneingang und fühlen Sie die Konsistenz des Schleims. Ist er klumpig, cremig oder klar?
  • sehen: Ziehen Sie den Schleim zwischen zwei Fingern auseinander. Entsteht ein dehnbarer Faden oder reißt er schnell ab? Welche Farbe hat der Zervixschleim?

Den Zervixschleim können Sie am Scheideneingang mit dem Finger oder mithilfe von Toilettenpapier überprüfen. Das sollten Sie vor dem Wasserlassen tun, da der Urin das Ergebnis sonst verfälscht.

Eine andere Möglichkeit ist die Entnahme des Schleims direkt am Muttermund. Gehen Sie dazu in die Hocke oder stellen Sie ein Bein auf die Badewanne. Führen Sie dann einen sauberen Finger vorsichtig tief in die Scheide ein, bis Sie den Muttermund erreichen. Er fühlt sich wie ein kleiner hervorstehender Fortsatz an, der an der Oberseite der Vagina liegt. Drücken Sie leicht dagegen und ziehen Sie den Finger wieder heraus, um das Sekret zu begutachten. Achten Sie darauf, die empfindliche vaginale Schleimhaut nicht mit dem Fingernagel zu verletzen.

Zervixschleim richtig deuten

Da sich die Hormonkonzentration im Körper und damit auch der Zervixschleim im Laufe eines Tages verändert, sollten Sie das Sekret am besten mehrmals täglich beobachten. Notieren Sie sich am Abend immer die höchste Schleimqualität des Tages. Generell gilt: Je klarer und dehnbarer der Schleim, desto besser seine Qualität.5

Abhängig von der Konsistenz des Zervixschleims und dem Gefühl am Scheideneingang können Sie darauf schließen, in welcher Phase des Zyklus Sie sich gerade befinden.

1. Phase: Zervixschleim nach der Periode

Grafische Darstellung des ausbleibenden Zervixschleims nach der Periode.

Direkt nach Ende der Monatsblutung ist kaum oder gar kein Zervixschleim vorhanden. Der Scheideneingang fühlt sich trocken an.6 Erst im weiteren Zyklusverlauf nimmt die Schleimproduktion erneut zu.

2. Phase: Zervixschleim zum Eisprung hin

Klumpiger Zervixschleim zum Eisprung hin in grafischer Darstellung.
Grafik von cremigem Zervixschleim zum Eisprung hin.
Grafische Darstellung von trübem Zervixschleim zum Eisprung hin.

Wenn das Eibläschen heranwächst, bildet sich wieder mehr Zervixschleim. Daran lässt sich erkennen, dass der Eisprung bevorsteht. Die Konsistenz des Schleims ist bei Frauen in dieser Phase oft unterschiedlich: klumpig und gelblich, cremig und weißlich oder trüb und weißlich.7

3. Phase: Zervixschleim direkt vor dem Eisprung

Grafik mit dehnbarem Zervixschleim vor dem Eisprung.
Spinnbarer Zervixschleim vor dem Eisprung in grafischer Darstellung.
Grafische Darstellung von Eiweiß-ähnlichem Zervixschleim vor dem Eisprung.

Je näher der Eisprung rückt, desto glasiger sieht der Zervixschleim aus. Am Eisprungtag ist er dann meist dehnbar oder spinnbar und zieht Fäden. Teilweise kann er eine eiweißartige Konsistenz mit weißlichen Schlieren haben.8

4. Phase: Zervixschleim nach dem Eisprung

Grafische Darstellung von ausbleibendem Zervixschleim nach dem Eisprung.

Nach dem Eisprung nimmt die Qualität des Zervixschleims wieder ab: Er ist trüb und klumpig.9 In manchen Fällen stellt sich die Produktion des Sekrets ganz ein. Vor der nächsten Periode gibt es keine weiteren Veränderungen mehr.

Welche Qualität hat der Zervixschleim bei welcher Konsistenz?

Für verschiedene Konsistenzen haben sich bestimmte Abkürzungen etabliert. Halten Sie die Beobachtungen in einem Kalender fest, um die Qualität des Zervixschleims deuten zu können:

  • Beginn des Zyklus (t): Der Scheideneingang fühlt sich juckend oder trocken an. Es ist kein Schleim sichtbar.
  • Beginn des Zyklus (): Fühlen Sie nichts und liegt kein Zervixschleim vor, deutet das ebenfalls auf den Zyklusbeginn hin.
  • fortschreitender Zyklus (f): Sie haben ein feuchtes Gefühl am Scheideneingang, sehen aber keinen Schleim.
  • um den Eisprung herum (S): Der Scheideneingang fühlt sich feucht an und Sie haben cremigen, dicklichen oder zähflüssigen Zervixschleim.
  • um den Eisprung herum (S+): Ein nasses Empfinden und glasiger, klarer, durchscheinender, elastischer oder Eiweiß-artiger Schleim sind weitere Anzeichen für den Eisprungtag.

Der letzte Tag, an dem die Qualität S+ vorliegt, ist der Zervixschleimhöhepunkt. An dem Tag tragen Sie die Abkürzung S+H ein.

Fruchtbarkeit anhand der Schleimqualität bestimmen

Mithilfe der Qualität des Zervixschleims lässt sich auf die fruchtbaren Tage schließen, an denen Sie schwanger werden können. In der Regel liegt der Eisprung bis zu drei Tage vor oder nach dem Schleimhöhepunkt.10 Am vierten Tag danach beginnt die unfruchtbare Phase.11

Die Methode ist also gut geeignet, um das Ende der fruchtbaren Zeit zu bestimmen. Schwieriger ist es jedoch, deren Anfang zu erkennen. Ein deutlicher Umschwung der Schleimqualität bleibt zu diesem Zeitpunkt aus. Neben der Auswertung der Schleimqualität sollten Sie deshalb ebenfalls die Basaltemperatur messen. Die Kombination der beiden Maßnahmen ist auch als symptothermale Methode bekannt.

Wie verhält sich der Zervixschleim nach der Befruchtung?

Die befruchtete Eizelle wandert durch den Eileiter in die Gebärmutter und verbindet sich dort über die Gebärmutterschleimhaut mit dem Blutkreislauf der Frau. Der Vorgang der Einnistung dauert etwa vier bis fünf Tage.12

Dabei finden hormonelle Veränderungen statt, die auch die Qualität des Zervixschleims beeinflussen. Häufig hat der Schleim dann eine milchige bis flüssige Konsistenz und kann ein erstes Schwangerschaftsanzeichen sein. Möglich ist ebenfalls eine braun-rötliche Färbung des Sekrets infolge einer Zwischenblutung nach der Einnistung.

Bei beginnender Schwangerschaft liegt gegebenenfalls eine erhöhte Schleimproduktion vor. Besonders in der Frühschwangerschaft stellt der Körper meist aufgrund des veränderten Hormonhaushalts vermehrt Zervixschleim her.13

Tipps: So können Sie den Zervixschleim verbessern

Sie wünschen sich gemeinsam mit Ihrem Partner ein Kind und wollen gezielt etwas tun, um die Chancen zu erhöhen? Je besser die Qualität des Zervixschleims ist, desto höher sind die Chancen, schwanger zu werden. Mit bestimmten Lebensgewohnheiten können Sie die Qualität des Zervixschleims beeinflussen und sie verbessern:

  • viel trinken: Da der Zervikalschleim zum Großteil aus Wasser besteht, sollten Sie darauf achten , ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen (etwa zwei bis drei Liter täglich).14 Geeignet sind vor allem Wasser und Kräutertees. Dadurch wird der Schleim durchlässiger und flüssiger, also günstiger für die Spermien.
  • Ernährung: Die Ernährung bei Kinderwunsch sollte vor allem viele B-Vitamine enthalten. Dazu gehören zum Beispiel Brokkoli, Spinat, Grünkohl, Rosenkohl, Tomaten und Orangen. Nehmen Sie hingegen Fleisch- und Wurstwaren nur in Maßen zu sich. Tierische Produkte enthalten oft Hormone und können den weiblichen Hormonhaushalt durcheinanderbringen.15
Paar in der Natur ist zuversichtlich, weil sie wissen, wie der Zervixschleim zu deuten ist.

Zervixschleim einfach verbessern

FAQ: Häufige Fragen zur Beobachtung des Zervixschleims

Was ist Zervixschleim?

Zervixschleim ist ein Sekret der Drüsen im Gebärmutterhals. Weitere Bezeichnungen sind auch Zervikalschleim oder Muttermundschleim.

Wie können Sie am Zervixschleim erkennen, ob Sie fruchtbar sind?

Im Laufe des Monatszyklus variiert die Qualität des Zervixschleims. Beobachten Sie diese Veränderungen, können Sie anhand der Konsistenz die fruchtbaren Tage leichter erkennen.

Wie sieht der Zervixschleim vor dem Eisprung aus?

Direkt vor dem Eisprung hat der Zervixschleim die beste Qualität. Er ist dann klar, glasig, dehnbar und lässt Fäden ziehen.

Wird auch nach der Befruchtung Zervixschleim produziert?

Nach der Einnistung tritt bei Frauen häufig eine vermehrte Produktion von Zervixschleim auf. Das ist dem veränderten Hormonhaushalt geschuldet und oft ein erstes Anzeichen bei beginnender Schwangerschaft.