Kinderwunsch-Mythen: Was stimmt wirklich?

Um die Themen Kinderwunsch und Fruchtbarkeit kursieren viele Mythen – Eltern, Freunde oder Geschwister: Jeder scheint es besser zu wissen. Kein Wunder, dass es Ihnen als Paar mit Kinderwunsch womöglich schwerfällt, Fakten und Wahrheiten von althergebrachten Märchen zu unterscheiden. Wir möchten Ihnen eine Orientierung auf dem Weg zum gemeinsamen Wunschkind bieten und klären über gefährliches Halbwissen auf.

Zu den Fakten und Wahrheiten:

Mythen rund um die schönste Nebensache der Welt

Umso länger bei Ihnen als Paar ein Kinderwunsch besteht, desto mehr Fragen sammeln sich wahrscheinlich an. Gerade beim Thema Sex können einem viele gut gemeinten Ratschläge schnell die Lust rauben. Höchste Zeit also, das Mythen-Chaos zu beseitigen und wieder Platz für Gelassenheit hin zum Wunder der Befruchtung zu schaffen. Erfahren Sie hier die Fakten über die bekanntesten Annahmen zum Liebesakt.
Die gute Nachricht vorneweg: Die meisten Mythen können Sie getrost wieder vergessen.

Täglicher Sex hat negative Auswirkungen auf die Spermienqualität

Das stimmt nicht, denn in Bezug auf die Spermien ist Quantität nicht gleich Qualität. Wenn sich ein Mann ein paar Tage zurückhält, hat er in der Regel deutlich mehr von ihnen, jedoch nimmt der Anteil der beweglichen Spermien meist ab. Letzteres ist eine wichtige Voraussetzung, um gemeinsam schwanger werden zu können.1 Häufiger Sex muss bei Ihrem Kinderwunsch also zu keinem Nachteil führen. Am Ende ist es doch auch am schönsten, wenn Sie nicht mitzählen, sondern genießen.

Nach dem Sex sollte die Frau liegen bleiben oder einen Kopfstand machen

Es ist weit verbreitet, dass wir die Spermien durch eine bestimmte Körperhaltung in die passende Richtung schieben müssten. So soll es auch hilfreich sein, ruhig liegen zu bleiben und ein Kissen unter den Po zu legen oder mit den Beinen eine Kerze zu machen. Doch ganz so leicht können Sie als Paar leider nicht in den natürlichen Vorgang eingreifen: Das Ziel ist nämlich, dass die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ihren Platz findet – kein noch so guter Kopfstand kann diese Einnistung fördern. Sowohl die Befruchtung als auch die Einnistung sind ein Wunder der Natur. Bleiben Sie also lieber gemeinsam im Bett, um zu kuscheln, anstatt sich zu verbiegen.

Die Frau braucht für eine Befruchtung einen Orgasmus

Das stimmt nicht. Eine Befruchtung der Eizelle ist unabhängig davon möglich, ob die Frau zum Höhepunkt kommt oder nicht. Biologisch betrachtet reicht es, dass der Mann einen Orgasmus erlebt, um ausreichend Spermien auszustoßen. Jedoch machen Untersuchungen darauf aufmerksam, dass durch ein erhöhtes Maß sexueller Erregung bei der Frau die Aufnahme der Spermien erleichtert werden könnte.2

So oder so legen wir Ihnen als Paar ans Herzen: Bleiben Sie im Gespräch über ihre Leidenschaften und Wünsche. Finden Sie heraus, was dem anderem besonders gut gefällt und lachen Sie auch mal über missglückte Versuche. Vielleicht ist das der Gesprächsstoff für den nächsten Date-Abend?

Mann und Frau genießen den Geschlechtsverkehr, weil sie über die falschen Kinderwunsch-Mythen Bescheid wissen.
Genuss der Zweisamkeit

Es gibt Sexstellungen, bei denen Paare schneller schwanger werden

Es klingt zwar logisch, dass Stellungen besser sein könnten, bei denen der Mann tief eindringt und somit die Spermien effektiver zur Eizelle kommen. Hierfür gibt es aber keine Belege. Leider ist Mutter Natur nicht so einfach gestrickt und das ist auch gut so: Denn Sex ist viel mehr als Funktion. Zärtlichkeiten und Freude aneinander sollten Ihnen als Paar in der Kinderwunschphase nicht verloren gehen. Alles, was Sie daran hindert, eliminieren Sie am besten aus Ihrem Schlafzimmer. Nehmen Sie zum Beispiel das Smartphone und Tablet gar nicht erst mit ins Bett.
Übrigens: Auch die Annahme, dass bei der Missionarsstellung ein Mädchen gezeugt wird, ist ein Märchen.

Mythen zur Fruchtbarkeit: Vom Rauchen bis zu Saunagängen

Gerade als Paar mit einem unerfüllten Kinderwunsch befinden Sie sich womöglich in einer Art Teufelskreislauf: Sie wissen, dass Sie es entspannt angehen lassen sollten, stehen aber nach jedem erfolglosen Zyklus erneut unter Druck – was wiederum eine Gelassenheit erschwert. Hilfreich zur Entspannung ist das Wissen darüber, was die gemeinsame Fruchtbarkeit wirklich fördert und an welchen Fruchtbarkeits-Mythen nichts dran ist. Wir klären Sie auf!

Erst wer den Kinderwunsch loslässt, kann schwanger werden

Der Rat von Freunden, den Kinderwunsch loszulassen und es einfach mal zu vergessen, mag lieb gemeint sein, hilft Ihnen wahrscheinlich jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Dieser Anspruch setzt Sie als Paar womöglich nur noch mehr unter Spannung.
Halten Sie deshalb lieber gemeinsam an Ihrem Wunsch fest. Vergessen Sie nicht: Eine Schwangerschaft hängt immer von vielen verschiedenen Faktoren ab, die alle zusammenspielen müssen. Da ist es völlig normal, dass nicht immer alles reibungslos und direkt funktionieren kann. Jede befruchtete und eingenistete Eizelle ist ein Wunder! Ein Eisprungrechner oder die consiva® Produkte sind hilfreiche Wegbegleiter in der Kinderwunschphase.

Rauchen schadet der Fruchtbarkeit

Das ist wahr! Rauchen verschlechtert nachweislich die Fertilität bei Mann und Frau.3 Bei Frauen hat Zigarettenrauch negative Auswirkungen auf die Eierstockfunktion und das Hormonsystem, welches für die Reifung der Eizelle verantwortlich ist.4 Rauchende Männer produzieren durchschnittlich weniger Spermien im Vergleich zu Nichtrauchern.5 Zudem haben die Inhaltsstoffe eine schädigende Wirkung auf das ungeborene Kind bei Eintritt einer Schwangerschaft: Viele Gründe also, um bei einem (unerfüllten) Kinderwunsch mit dem Rauchen aufzuhören. Auch wenn es schwerfällt, unterstützen Sie sich gegenseitig dabei, auf die Zigaretten zu verzichten. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert!

Die Pille hat negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit

Bei vielen Paaren kommt die Frage auf, ob nach – meist jahrelanger – Einnahme der Anti-Babypille die Fruchtbarkeit nachlässt. Richtig ist, dass sich der Körper nach dem Absetzen der Pille hormonell regulieren muss. Die Dauer der Regulationszeit ist jedoch individuell. Eine Schwangerschaft bereits im Folgemonat ist demnach möglich.6

Männer mit Kinderwunsch sollten auf Saunagänge verzichten

Es stimmt, dass es Spermien lieber kühl mögen und warme Temperaturen ihre Qualität vermindern können. Trotzdem ist nicht alles, was den Mann „unten rum“ wärmt, pauschal verboten. Gegen gelegentliche und zeitlich begrenzte Saunagänge ist in der Regel nichts einzuwenden, ebenso wie das Nutzen der Sitzheizung – alles natürlich in Maßen.7

Im Alter nimmt die Fruchtbarkeit nur bei Frauen ab

Das ist nicht korrekt, denn auch bei Männern lässt die Spermienqualität mit dem Alter nach. Der Unterschied liegt im Zeitpunkt, der beim Mann durchschnittlich erst mit 40 Jahren eintritt, während sich bei der Frau bereits ab Mitte 30 die Fruchtbarkeit verringert.8 Der Vorteil den jedoch Männer haben: Frauen können ab der Menopause definitiv keine Kinder mehr bekommen, Männer sind theoretisch auch im hohen Alter noch zeugungsfähig – doch die Spermien werden schwächer und so steigt das Risiko einer Fehlgeburt. Denken Sie daran: Auch ein später Kinderwunsch ist bei Ihnen als Paar möglich. Nehmen Sie im Zweifel oder bei Unsicherheiten ärztlichen Rat in Anspruch.

Fazit: Egal welchen Mythen Sie begegnen: Prüfen Sie immer deren Inhalt und lassen Sie sich nicht davon irritieren. Vertrauen Sie stattdessen weiterhin Ihrem Körper, geben Sie sich als Paar Zeit und halten Sie zusammen. Niemand weiß, wie lange Ihre Reise dauern wird, doch eins ist sicher: Es lohnt sich, die Strecke gemeinsam anzutreten.